Ein lehramtstreues Traktat über die Sünde der geistlichen Trägheit und Faulheit
"Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch heiß bist. Ach, daß du kalt oder heiß wärest!"
— Offenbarung 3:15
Eine umfassende Untersuchung der Todsünde der Acedia (Trägheit), der geistlichen Unlust und Faulheit, ihrer vielfältigen Manifestationen, ihrer zerstörerischen Folgen und des Weges zur Heilung durch heilige Arbeit und geistliche Kraft.
Acedia (lateinisch: acedia) ist die geistliche Trägheit und Unlust. Es ist nicht nur physische Faulheit, sondern ein tieferes Laster - die Weigerung, sich Gottes Willen zu unterwerfen, die Unlust zu beten, die Verachtung der Tugend.
Der heilige Diadochus lehrte, daß Acedia ein Gift der Seele ist. Sie ist die geistliche Mattheit, die Gleichgültigkeit gegenüber dem Guten. Der acedische Mensch sagt: "Was ist der Sinn? Warum sollte ich versuchen?"
Acedia ist ein Zeichen von Desperation und mangelndem Vertrauen zu Gott. Sie ist die Ablehnung der Hoffnung.
Acedia wird als Todsünde klassifiziert, weil sie:
1. Gegen die Liebe zu Gott verstoßt: Die Liebe zu Gott führt zu geistlicher Arbeit. Acedia weigert sich, für Gott zu arbeiten.
2. Die Hoffnung zerstört: Hoffnung ist eine Tugend. Acedia ist Verzweiflung - die Ablehnung der Hoffnung.
3. Zur Trägheit führt: Acedia führt zu Bequemlichkeit, Vernachlässigung von Pflichten, Verschlimmerung aller Sünden.
4. Das Heil blockiert: Der acedische Mensch tut nicht, was notwendig ist für das Heil.
Der gläubige Mensch, der nicht beten will, der Messe meidet, der geistliche Bücher nicht liest. Die Seele wird träge im Streben nach Gott.
Der Mensch, der nicht arbeiten will, der andere versorgen lässt, der seine Pflichten vernachlässigt. Der heilige Paulus sagte: "Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen."
Der acedische Mensch sagt: "Es hat keinen Sinn. Ich bin zu schwach. Ich werde nicht gerettet." Dies ist Verzweiflung - die Ablehnung der Hoffnung in Gott.
Der Priester, der seine Messe vernachlässigt. Der Vater, der seine Familie nicht versorgt. Der Student, der nicht studiert. Die Verachtung der Pflicht ist Acedia.
Der Mensch, der immer "später" sagen will. Der immer eine Ausrede findet. Der immer aufschieben will. Dies ist Acedia - die Verweigerung, jetzt zu handeln.
Gott selbst arbeitet. Christus arbeitete als Zimmermann. Die Apostel arbeiteten, um das Evangelium zu verbreiten. Arbeit ist heilig.
Der heilige Benedikt lehrte, daß "Arbeit ein Gebet" ist. Wenn wir arbeiten mit Liebe zu Gott, wird unsere Arbeit zum Lobpreis Gottes.
Die heilige Arbeit ist getan mit Hingabe und Liebe. Acedia weigert sich zu arbeiten oder arbeitet lustlos und verächtlich.
Der heilige Arbeiter findet Freude in seiner Arbeit. Der acedische Mensch findet nur Verdrossenheit.
Der faulе Vater versorgt seine Familie nicht. Die Mutter, die zu faul ist, ihre Kinder zu erziehen. Die Familie leidet unter Acedia.
Wenn viele Menschen träge sind, leidet die Gesellschaft. Die Arbeit wird nicht getan. Die armen werden nicht unterstützt. Die Gesellschaft verfällt.
Der acedische Mensch verliert die Hoffnung. Seine Seele wird leer. Er verliert den Sinn des Lebens. Acedia führt zu Depression und Verzweiflung.
Acedia führt zu anderen Sünden. Der faule Mensch wird ärgerlich. Er wird böse. Er kann nicht der Versuchung widerstehen, weil er keine Kraft hat.
Fleiß ist die Tugend der heiligen Arbeit. Der fleißige Mensch arbeitet gerne und mit Hingabe. Seine Arbeit ist ein Gebet.
Der eifrig Mensch liebt Gott und arbeitet für ihn mit brennendem Herzen. Der Eifer ist das Gegenteil der Acedia.
Starkmut ist der Mut, trotz Schwierigkeiten zu arbeiten. Der starkmütige Mensch überwindet Acedia durch Geduld und Ausdauer.
Hoffnung ist das Gegengift zur Verzweiflung. Der hoffnungsvolle Mensch vertraut Gott und arbeitet weiter, obwohl die Zukunft ungewiss ist.
Der erste Schritt ist zu erkennen: "Ich bin träge. Ich will nicht arbeiten. Ich habe Hoffnung aufgegeben." Dies ist schmerzhaft, aber notwendig.
Der acedische Mensch muss bekennen: "Ich bin faul. Ich habe meine Pflichten vernachlässigt. Ich habe die Hoffnung aufgegeben. Ich bereue."
Der acedische Mensch muss beginnen - mit kleinen Schritten. Er muss beten, auch wenn er nicht will. Er muss arbeiten, auch wenn er es nicht mag. Mit der Zeit wächst die Kraft.
Mit Gottes Gnade kann sogar der trägeste Mensch in einen fleißigen Menschen verwandelt werden. Paulus sagte: "Ich kann alles durch Christus, der mich stärkt."
Es scheint paradox, aber der fleißige Mensch ist glücklicher als der faule. Die Arbeit erfüllt die Seele mit Sinn und Zweck.
Gott selbst arbeitet. "Gott ruhte am siebten Tag von seiner Arbeit." Arbeit ist nicht eine Last - sie ist die Natur Gottes.
Kein acedischer Mensch ist so faul, daß er nicht geweckt werden könnte. Gottes Gnade kann sogar die tiefste Trägheit überwinden. Durch Gottes Hilfe können wir wiederaufstehen und arbeiten.